Freitag, 5. August 2016

Tonaufnahmen von deutschen Übersetzungen

Nachdem ich zuerst untersucht hatte (s.a. Blog vom 15.7.), welche Bellman-Lieder am häufigsten auf Deutsch aufgenommen worden sind, war ich neugierig, welche Übersetzer bzw. Nachdichter von den Interpreten bevorzugt wurden. Schon bei der Datenerfassung war schnell klar, dass einige Namen immer wieder auftauchten, aber der Vorsprung des ersten Platzes überraschte mich dann doch. Über hundertmal sind die Übersetzungen von H.C. Artmann und Michael Korth eingesungen worden.
Darauf folgen die Übertragungen von Fritz Grasshoff mit 39 Aufnahmen.
Platz 3 (nur knapp dahinter mit 38) belegen die Texte aus dem Buch, das 1965 zuerst in der DDR, dann auch in der BRD erschienen ist: „Fredmans Episteln an diese und jene, aber hauptsächlich an Ulla Winblad“. Die Dichter: Peter Hacks, Heinz Kahlau, Hartmut Lange und Hubert Witt.

Es folgen Hein Hoop, Carl Zuckmayer, Hans-Jürgen Hube, Peter-Paul Wrede, Hannes Wader, Hanns von Gumppenberg, Klaus-Rüdiger Utschick, Ernst List, Felix Niedner, Ulrich Hermann, Jörg Hensel, Hans Peter Treichler, Klabund, Adolf von Winterfeld und Peter Rühmkorf (in dieser Reihenfolge).

Prägend für die deutsche Bellman-Rezeption war im 20. Jahrhundert also vor allem dieses Buch:
H.C. Artmann und Michael Korth: Carl Michael Bellman. Der Lieb zu gefallen. München: Heimeran Verl., 1976. – 1980 im Fischer Taschenbuch Verlag unter dem Titel: „Sauf-, Liebes- und Sterbelieder“ erschienen.


Wenig verwundern dürfte, dass Klabund mit nur einem Lied (das Nota bene, Sång 56) alleine auf 10 Tonaufnahmen kommt, die höchste Quote von allen.
In "Effizienz" (Zahl der Aufnahmen im Verhältnis zur Gesamtzahl der übersetzten Lieder) folgen ihm H.C. Artmann/M. Korth und Carl Zuckmayer.
Auch das haben wir irgendwie schon geahnt.

Zu untersuchen bleibt noch, auf welche Lieder sich die Interpretation bestimmter Übersetzungen konzentriert …

Anmerkung: Zusätzlich zu den bekannten Übersetzern, die Jürgen Thelen für seinen Vortrag zusammengetragen hatte, trifft man auch immer wieder auf Interpreten, die die vorliegenden Übersetzungen bearbeiten und ihrem Empfinden anpassen, so dass man schon fast von eigenen Nachdichtungen sprechen kann.

Fortsetzung folgt ...

Link zu bellman-net.de: Deutsche Bellman-Bibliografie

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