Nachdem
ich zuerst untersucht hatte (s.a. Blog vom 15.7.), welche Bellman-Lieder am häufigsten auf Deutsch
aufgenommen worden sind, war ich neugierig, welche Übersetzer bzw. Nachdichter
von den Interpreten bevorzugt wurden. Schon bei der Datenerfassung war schnell
klar, dass einige Namen immer wieder auftauchten, aber der Vorsprung des ersten
Platzes überraschte mich dann doch. Über hundertmal sind die Übersetzungen von
H.C. Artmann und Michael Korth eingesungen worden.
Darauf folgen die
Übertragungen von Fritz Grasshoff mit 39 Aufnahmen.
Platz 3 (nur knapp
dahinter mit 38) belegen die Texte aus dem Buch, das 1965 zuerst in der DDR,
dann auch in der BRD erschienen ist: „Fredmans
Episteln an diese und jene, aber hauptsächlich an Ulla Winblad“. Die Dichter:
Peter Hacks, Heinz Kahlau, Hartmut Lange und Hubert Witt.
Es folgen Hein Hoop,
Carl Zuckmayer, Hans-Jürgen Hube, Peter-Paul Wrede, Hannes Wader, Hanns von
Gumppenberg, Klaus-Rüdiger Utschick, Ernst List, Felix Niedner, Ulrich Hermann,
Jörg Hensel, Hans Peter Treichler, Klabund, Adolf von Winterfeld und Peter
Rühmkorf (in dieser Reihenfolge).
Prägend für die deutsche Bellman-Rezeption war im 20. Jahrhundert also vor
allem dieses Buch:
H.C. Artmann und Michael
Korth: Carl Michael Bellman. Der Lieb zu gefallen. München: Heimeran Verl.,
1976. – 1980 im Fischer Taschenbuch Verlag unter dem Titel: „Sauf-, Liebes- und
Sterbelieder“ erschienen.
Wenig verwundern dürfte, dass Klabund mit nur einem
Lied (das Nota bene, Sång 56) alleine auf 10 Tonaufnahmen kommt, die höchste
Quote von allen.
In "Effizienz" (Zahl der Aufnahmen im Verhältnis zur Gesamtzahl der übersetzten Lieder) folgen ihm H.C. Artmann/M. Korth und Carl
Zuckmayer.
Auch das haben wir irgendwie schon geahnt.
Zu
untersuchen bleibt noch, auf welche Lieder sich die Interpretation bestimmter
Übersetzungen konzentriert …
Anmerkung: Zusätzlich zu den bekannten Übersetzern,
die Jürgen Thelen für seinen Vortrag zusammengetragen hatte, trifft man auch immer
wieder auf Interpreten, die die vorliegenden Übersetzungen bearbeiten und ihrem
Empfinden anpassen, so dass man schon fast von eigenen Nachdichtungen sprechen
kann.
Fortsetzung folgt ...
Link zu bellman-net.de: Deutsche Bellman-Bibliografie
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